60 Jahre „Original Rotor“

Die Idee und die Umsetzung des „Original Rotor“ ist dem Ingenieur Erst W. Hoffmeister zu verdanken. Er wollte ein kombiniertes Fahr- und Showgeschäft entwickeln um den Menschen ein bisher nicht dagewesenes Erlebnis zu ermöglichen. Er hatte das physikalische Prinzip technisch umgesetzt das  besagte, dass durch Fliehkraft und Reibungswiderstand die Schwerkraft überwunden werden kann. Mithilfe dieses Prinzips entwickelte er einen sich drehenden Kessel durch den die Besucher an der Wand wie Fliegen kleben können. Die Sensation dabei ist der absinkende Boden und die installierten Ränge auf denen Zuschauer Platzt nehmen können um das Spektakel zu beobachten.

Das Patent wurde von Hoffmeister in Schwedem am 21.12.1948 angemeldet. Dies läutete den Beginn einer neuen Ära der Fahrgeschäfte ein. Nur ein Jahr später folgte die Patentanmeldung in den USA und Hoffmeister betrieb gleichzeitig mehrere Rotoren erfolgreich auf der ganzen Welt.

In Deutschland durfte der Rotor im Jahr 1955 Premiere feiern, und ein paar Jahre später wurde Richard Pluschies aufmerksam auf den Rotor und erkannte dessen Potenzial. Als der Erfinder Erst W. Hoffmeister verstarb, wurden die Fahrgeschäfte an seine Tochter Lilian Knobel übergeben. Diese hatte jedoch kein Interesse im Schaustellerbusiness und Richard Pluschies witterte seine Chance und kaufte ihr im Jahr 1968 einen Rotor für 160.000 DM ab. Der Erfolg nahm dadurch seinen Lauf und im Jahr 1970 investierte der Schausteller in eine neue Fassade und drei Jahre später sogar in einen eigenen neugebauten Rotor. Von da an reiste er zusammen mit seiner Frau Ursula Pluschies mit zwei Geschäften durch das Land. Im Jahr 1986 erhielt der Rotor abermals eine neue, aber diesmal viel aufwendigere Fassade und ist seitdem aus der Volksfestlandschaft Deutschlands nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 1995 stieg die Enkelin Sandra Pluschies als Mithaberin mit ein und leitete das Geschäft zusammen mit ihrem Opa. Im Jahr 2007 verstarb Erst W. Hoffmeister und sein Sohn Manfred nahm die Mitinhaberposition ein. Im Laufe der Jahre wurden die Rotoren der Familie stets mit den neuesten Technikstandards ausgestattet, z.B. wurden die Beleuchtung mit LED ersetzt. Auch wird im Abstand von 5 Jahren der spezielle Gummibelag im Kessel erneuert. Mittlerweile beläuft sich der Wert des Rotors auf eine Million Euro.

Bis heute zieht der Rotor die Menschen an und für viele ist das physikalische Prinzip, welches dahinter steht, ein echtes Phänomen. Ob Heiratsanträge oder Bier trinken ohne es zu verschütten – der Rotor hat einiges mitgemacht und begeistert die Besucher.

Einige technische Daten zum Original Rotor:

Durchmesser Kessel: 4,2m

Höhe Kessel: 4,5m

G-Faktor: 3,2

Umdrehungen pro Minute: 28