Die Entwicklung der Achterbahn
Der Vorläufer der Achterbahn
Tatsächlich hat die Achterbahn ihren Ursprung im St. Petersburg des 16. Jahrhunderts. Früher haben die Adligen und Wohlhabenden riesige Holzkonstruktionen gebaut und diese mit Wasser befüllt damit sie am nächsten Tag zu Eis gefrieren. Auf der Eisfläche wurde dann mit einem Schlitten gerutscht.
Die ,,Montagnes Russes‘‘
1807 haben französische Soldaten das Rutschvergnügen in Russland entdeckt und haben diese Idee mit nach Frankreich gebracht, wo die Berg-und Talbahnen nach ihren russischen Erfinder ,,Montagnes Russes‘‘ (russische Berge) benannt wurden. Da es in Frankreich nicht das ganze Jahr über kalt ist, haben sich die Menschen dafür entschieden in warmen Monaten die Schlitten durch Wagen mit Rädern zu ersetzen. Schnell haben sich die rasanten Abfahrten Frankreichs in Berlin, Hamburg und Dänemark rumgesprochen.
Der allererste Looping
1846 waren die Berg-und Talstrecken bereits mit Kurven ausgestattet, allerdings versuchten sich die Konstrukteure am Bau eines Loopings. Die ersten Loopings waren aber schnell wieder verboten nach der Inbetriebnahme, da sie als viel zu gefährlich galten. Das Grundprinzip der Achterbahn war nichtsdestotrotz geboren. Eine geschlossene Fahrstrecke dessen Wagen mit einem Kettenlift in die Höhe befördert und mithilfe der Schwerkraft angetrieben worden ist.
Die Berg- und Talbahnen der Kohleminen in den USA
Die USA spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entdeckung der Achterbahn, denn in Mauch Chunk, in Pennsylvania, haben Minenarbeiter die Kohleminenbahnen auf eine völlig neue Art und Weise zu ihrem Vergnügen zweckentfremdet. Abgebaute Kohle sollte damals schnell und günstig zum Hafen transportiert werden, deshalb wurde eine steile Bahnstrecke erbaut. Aber nicht nur Kohle wurde transportiert, die Arbeiter machten sich einen Spaß daraus in den leeren Wagen die Berge herunter zu sausen. Im Jahr 1870 wurde dann die Kohlebeförderung komplett eingestellt und zwar zugunsten der Touristen, welche dann ihr Vergnügen dort fanden. 1884 wurde dann nach dem gleichen Konzept im ,,Sea Lion Park‘‘ auf Coney Island (New York) die ,,Gravity Pleasure Switch Back Railway‘‘ gebaut.
Die ,,Figure-8-Bahn‘‘
Die Geschwindigkeiten der Berg-und Talbahnen waren den Menschen nicht mehr spannend genug, und deshalb entstanden in Amerika die ersten ,,Figure-8-Bahnen‘‘, aus denen sich der heutige Begriff ,,Achterbahn‘‘ ableitet. Grund für den Namen war die Führung der Strecke, welche wie eine 8 ausgelegt war. 1898 wurde die erste moderne ,,Figure-8-Bahn‘‘ auf Corney Island in New York erbaut.
Die Einführung in Deutschland
1908 wurde in Deutschland das amerikanische Konzept zum ersten Mal in der ,,Ausstellung München‘‘ unter dem Namen ,,Riesen-Auto-Luftbahn‘‘ vorgestellt. Die Konstruktionen waren stationär und der Aufbau war sehr aufwendig und erforderte viel Mühe von Zimmerleuten. Nur ein Jahr später wurde das Problem gelöst und die erste transportable Holzachterbahn wurde auf der ,,Oktoberwiesen‘‘ eingeweiht. 1964 baute Anton Schwarzkopf, der sich schon früher mit der Produktion von Achterbahnen befasste, die erste Stahlachterbahn. Dies führte zu einer Zusammenarbeit mit dem Diplomingenieur Werner Stengel, bis heute sind die beiden unvergessen durch ihre bahnbrechenden Innovationen im Achterbahnbau.
Loopings möglich durch einen Deutschen
Werner Stengel war es auch der das Looping-Problem gelöst hat. Mithilfe mathematischer Formeln und Technik, schaffte er es gefahrenfreie Loopings zu konstruieren. Seine ,,Erfindung‘‘ wurde dann 1975 in den USA umgesetzt, genauer gesagt beim Modell ,,Looping Racer‘‘ im kalifornischen Park Six Flags Magic Mountain. 1978 war es dann auch in Deutschland so weit, der ,,Looping Star‘‘ feierte deutsche Achterbahn Premiere. Innerhalb weniger Jahre kreierte Werner Stengel eine Achterbahn nach der anderen. Der ,,Thriller‘‘ mit vier Loopings war das größte Highlight seines Schaffens.
Die größte transportable Looping Bahn der Welt – Olympia Looping
Der Bonner Schausteller Rudolf Barth sen schloss sich zusammen mit Werner Stengel und zusammen arbeiteten sie an einem Fünfer-Looping. Das Projekt erforderte viele Berechnungen und es steckte eine Menge Arbeit darin. Es war eine komplizierte Angelegenheit, denn 1.250 Streckenmeter waren auf einer Fläche von 86 mal 37 m unterzubringen. Die Konstruktion erstreckte sich somit über mehrere Jahre, von 1985 bis 1988. Die Bauzeit dauerte ein weiteres Jahr, und so war dann im Jahr 1989 der Olympia Looping fertig und feierte seine Premiere. Bis heute bleibt der Olympia Looping von Rudol Barth sen weltweit unübertroffen.