Wie Hamburg zum Zentrum des Online Glücksspiels wurde: Die Entwicklung der Branche in der Stadt

Neben der allgemeinen Entwicklung des Glücksspiels in Deutschland und dem Inkrafttreten des einheitlichen Glücksspielstaatsvertrags hatte vor allem das Spielhallengesetz in Hamburg einen großen Einfluss auf die Online Casino Landschaft in der Hansestadt. Das Spielen in Online Casinos wurde noch beliebter und konnte einen großen Zuwachs an Kunden verzeichnen. Informieren Sie sich hier, bei welchen Online Spieleanbietern Sie die besten Spielautomaten und die lukrativsten Bonusangebote finden.

Die Geschichte des Glücksspiels in Deutschland

Die Regeln für das Glücksspiel in Deutschland waren lange Zeit undurchsichtig und nicht eindeutig definiert. Die Gesetzgebung hat sich im Laufe der Jahre zudem häufig geändert. Zunächst war das Glücksspiel seit 1872 in den Spielbanken komplett verboten. Am 14. Juli 1933 gab es einen Wendepunkt, indem das Gesetz des Spielhallenverbots aufgehoben wurde. Ziel war es, Deutschland nach der Wirtschaftskrise ein glanzvolleres Ansehen in den restlichen Teilen Europas zu verschaffen sowie den Tourismus zu fördern. In den Nachbarländern war das Glücksspiel zu diesem Zeitpunkt nach wie vor verboten.

In den 1950ern trat die erste Form einer Glücksspielregelung in Kraft. Dieser besagte, dass Automaten mit hohen Gewinnen ausschließlich in Spielbanken, nicht jedoch in kleineren Wirtschaften aufgestellt werden durften. 

Der erste wirkliche Glücksspielstaatsvertrag wurde 2008 verabschiedet. Dabei wurde erstmals eine einheitliche Regelung für das Glücksspiel in Deutschland definiert. Als der Vertrag 2011 ablief, konnten sich die einzelnen Bundesländer nicht auf eine Neufassung einigen. Die Bundesländer unterzeichneten daraufhin einen Glücksspieländerungsstaatsvertrag. Einzig Schleswig-Holstein und Hamburg bildeten eine Ausnahme und waren somit die einzigen Bundesländer, in denen offiziell Lizenzen für Online Casinos und Sportwettenanbieter ausgestellt werden durften. 

Nach weiteren Änderungen trat schließlich der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) am 1. Juli 2021 in Kraft, wodurch nun alle Bundesländer in der Lage sind, Lizenzen auszustellen. 

Die Geschichte im Überblick:

Das Glücksspiel in der Hafenstadt

Das Glücksspiel hat in Hamburg eine lange Tradition. Bereits im Juni 1612 wurde hier die erste staatliche Lotterie in Deutschland gegründet. Ein amtlich vereidigter „Lottenschreiber“ verkaufte Lose, bei denen es Hausrat, silberne Pokale, Bargeld und vieles mehr zu gewinnen gab. Die einzelnen Preise wurden zeichnerisch dargestellt und die einzelnen Lose mit viel Tamtam beworben. Von Hamburg breitete sich das Lottospiel schnell in das restliche Deutschland aus.

Die Entwicklung ab 2008

Aufgrund der unklaren Regelungen war zwischen 2008 und 2012 das Online Glücksspiel in Deutschland illegal. Ausschließlich in Hamburg und in Schleswig-Holstein war es legal. Entsprechend ausgerichtet waren viele Werbeanzeigen für Online Casinos speziell für den Norden konzipiert. In Hamburg ist aus diesem Grund ein großer Anteil der Einwohner mit dem Glücksspiel vertraut.

Die Behörden der Stadt hatten in den vergangenen Jahren die Verantwortung, das Glücksspiel im Gebiet von Hamburg zu regulieren. Durch den aktuellen Glücksspielstaatsvertrag wird das Spielgeschehen inzwischen auf übergeordneter Ebene überwacht und geregelt. Hamburg folgt, wie sämtliche Bundesländer, den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags.

Die finanzielle Entwicklung 

Die Erträge wuchsen in vier Jahren seit 2015 auf dem deutschen Glücksspielmarkt um stolze 2,6 Milliarden Euro. Damit ist ein Plus von 18,9% zu verzeichnen. In den Jahren 2015 – 2019 entspricht das einer Zuwachsrate von +4,4%.

2019 wuchsen die Erträge auf dem deutschen Glücksspielmarkt um 850 Millionen Euro auf insgesamt 16,3 Milliarden Euro. Ein besonders hoher Anteil ist auf Schleswig-Holstein und Hamburg zurückzuführen. Dort konnte ein Wachstum von +5,5% verglichen mit dem Vorjahr erzielt werden.

Hamburg und das Spielhallengesetz

Im Hamburger Spielhallengesetz sind verschiedene Richtlinien und Regelungen verankert, an welche die lokalen Spielhallen gebunden sind. Bevor das Gesetz verabschiedet wurde, gab es so gut wie an jeder Ecke in Hamburg gleich mehrere Spieleanbieter. Ziel des neuen Gesetzes war es, die Spielsucht  zu verringern.

Folgende Gesetzespunkte sollen abgedeckt werden, wobei nach wie vor noch nicht alle umgesetzt werden konnten:

• Verbot der Mehrfachkonzessionen
• Mindestabstand von 500 m zwischen zwei Spielhallen
• Beschränkung von Werbemaßnahmen
• Verringerung der Spielautomaten in den einzelnen Spielhallen
• Sperrsysteme und Zutrittskontrollen werden verschärft
• Es dürfen keine Geldautomaten in der Spielhalle aufgestellt werden
• Einhaltung von Sperrzeiten zwischen 5 Uhr morgens und 12 Uhr am Mittag

Vor allem in bestimmten Stadtteilen und Gebieten in Hamburg war die Vorgabe eines Mindestabstands von 500 Metern nicht gegeben. Teilweise betrug dieser nur 100 Meter. Je nach Stadtteil konnten, ebenso wie bei den Sperrzeiten, Ausnahmen beantragt werden. Dennoch haben die Vorgaben erheblichen Einfluss auf das lokale Glücksspiel in Hamburg. Großer Gewinner sind Online Casinos. Für viele Spieler ist es einfacher und unkomplizierter, auf das vielfältige Angebot im Netz zurückzugreifen. Vor allem in den letzten Jahren ist ein starker Anstieg der Online Nutzer zu erkennen. 

Klassische Casinos in Hamburg

Neben den zahlreichen Spielhallen existieren in der Hafenstadt vier klassische Casinos. Folgende staatlichen Spielbanken sind in Hamburg zu finden:

• Casino Esplanade

Das Casino Esplanade ist weit über Hamburg hinaus bekannt. Es wurde 1978 eröffnet und liegt zentral an der Außenalster. Im Erdgeschoss befinden sich über 140 Slots, eine weitere komplette Etage ist für das klassische Spiel reserviert. Ein Highlight ist der Hamburg Jackpot, welcher Standort-übergreifend über alle vier staatlichen Spielbanken in der Stadt ausgeschüttet wird. Neben den Tischspielen und Automaten kann das Casino für Veranstaltungen gebucht werden.

• Casino Reeperbahn

Das Casino Reeperbahn befindet sich, wie der Name bereits sagt, direkt auf der Reeperbahn. Spieler finden über 90 Automatenspiele und die klassischen Tischspiele wie Poker, Blackjack und Roulette. Beide Spieltypen sind nicht räumlich getrennt und je nach Zeitraum ist es relativ laut und voll. Spontane Teilnahmen an Tischspielen sind dann nicht möglich. Positiv ist die etwas lockere Kleiderordnung, verglichen mit der Casinos Esplanade. 

• Casino Steindamm

Unmittelbar am Hauptbahnhof in Hamburg liegt die Spielbank Steindamm. Hierbei handelt es sich um ein reines Automaten-Casino. Klassische Spiele wie Roulette, Poker und Blackjack werden hier nicht angeboten. In der elektronischen Variante gibt es jedoch Roulette, Video Poker, Multi-Roulette und viele weitere Spiele. Die Kleiderordnung ist hier locker und leger, sollte jedoch nicht zu sportlich sein.

• Casino Mundsburg

Das Casino Mundberg zählt zu den kleineren Spielbanken in Hamburg. Wie auch im Casino Reeperbahn kann es bei einem hohen Besucheraufkommen sehr eng werden. Im Angebot stehen rund 70 Automaten, die ab einem Cent genutzt werden können. High Roller kommen ebenfalls auf ihre Kosten. 

Positive Auswirkungen der Online Glücksspielbranche auf die Hansestadt

Nicht nur die Spieler, auch die Stadt selbst profitiert von den zahlreichen Online Casinos und ihren Kunden. Durch die Legalisierung von Online Spielbanken ergaben sich neue Umsatzmöglichkeiten für die Stadt. Neben Steuereinnahmen ermöglichte die Öffnung des zuvor illegalen Marktes eine breite Bandbreite an neuen Geschäftsoptionen. 

Hamburg ist seit langer Zeit ein Magnet für Start-Ups und Techunternehmen. Die Glücksspielindustrie ist hierfür bestens geeignet. Vom Spieleentwickler über den Kundenservice bis hin zum Finanzwesen deckt der Bereich zahlreiche Berufsfelder ab. Daher versprechen Online Casinos in Hamburg nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern schaffen neue Arbeitsplätze und lassen die Hafenstadt interessant für neue Firmen wirken.